DORIS GUTH LECTURE: Performing Emotion – Performing Gender Das Liebespaar und seine Repräsentation in Lifestyle-Zeitschriften
Performing Emotion – Performing Gender
Das Liebespaar und seine Repräsentation in Lifestyle-Zeitschriften
Liebe ist als eine kulturelle Praxis zu verstehen, die in einem komplexen Zusammenspiel von individuellem Begehren und Fühlen als auch von gesellschaftlichen Erwartungen, Normen und Vorstellungen anzusiedeln ist. Welche Liebe erlaubt, lebbar oder toleriert ist, hängt von gesellschaftlichen Faktoren, ökonomischen Interessen, religiösen Konzeptionen und moralischen Vorstellungen ab, die wiederum den Rahmen für die subjektive Liebespraxis (Erwartungen, Verhalten, …) darstellen. Das Erlernen der kulturellen Liebespraxis geht einher mit dem Erlernen geschlechtsspezifischem Gefühlsverhalten und der Aneignung des Geschlechts – “performing emotion“ (Catherine Lutz) als “performing gender“ (Judith Butler). Diese Subjektivierungsprozesse werden begleitet, ausgelöst, verschoben und reproduziert von medial vermittelten „Liebes-Bilder“ wie u.a. in Lifestyle-Zeitschriften. Sie sind zwar Teil unserer romantischen Vorstellungswelten von Liebe geworden, lassen sich aber mit den konkreten Herausforderungen unserer täglichen Lebens- und Liebessituationen nur bedingt in Einklang bringen. Anhand konkreter Analysen zur Repräsentation von Liebespaaren werden Fragen zu Geschlechterkonstruktion diskutiert:
Inwieweit werden normative Vorstellungen von Liebe entworfen bzw. werden diese auch wieder unterlaufen? Gibt es (queere, polyamoröse etc.) Alternativen zur romantischen Liebe?
Doris Guth
Doris Guth
Doris Guth ist Kunsthistorikerin und Assistenzprofessorin an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
6ter Juni 2012
19h
VBKÖ
Maysedergasse 2, 4ter Stock
1010 Wien