VBKÖ – Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs

Ausserirdische Körper, queere Welten und transgalaktische Netzwerke


Ausserirdische Körper, queere Welten und transgalaktische Netzwerke

Durch queere Körper und Netzwerke werden zeitgenössischen Debatten über Intersektionalität und Privilegien erkundet.

Donnerstag 21/03/13
Ab 19h

Die VBKOE wird in einen intergalaktischen Hafen für vertriebene Körper verwandelt. Feindlich, Freundlich, Überirdisch und Alien – hier treffen sie alle aufeinander, sie kollidieren in produktiver Weise – und offenbaren als visuell-auditive Sprachen ihre ganze Vielseitigkeit.

Ein Diskurs in physischen und virtuellen Schnittstellen, der neue Sprachen und unterstützende Netzwerke fördert.

Performances von:
Bernadette Anzengruber (Österreich)
Nina Frgic (Zagreb, Kroatien)
Verena Duerr (Wien, Österreich)
KLITCLIQUE (Wien, Österreich)
Marissa Lôbo (Brasilien)
Heidemarie Pyringer (Wien, Österreich)
Sophia Sussmilch (Dachau, Deutschland)
Salvatore Viviano (Palermo, Italien)

Konzept und Organisation: Ashley Bailey

Bernadette Anzengruber
BABY, COME BACK!
(stage II)

The durational performance is one of many fragments of the ongoing project DORIS X MARGARET, engaging with the character of a balloon seller. It is referring to a spontaneous intervention by the artist at MASC Foundation in 2009 and an off-stage performance at Kunstraum Niederösterreich in 2011 and will be continued at Kunstraum Niederösterreich in May this year.

Bernadette Anzengruber, geboren 1980, lebt und arbeitet in Wien, Österreich.
She studied at the Academy of fine Arts Vienna, Vienna (AT), the University of Greenwich and Kingston University, London (GB) and works in the fields of performance, video, installation and text. Upcoming show:  THE KEYS TO HER PLACE, VBKÖ, Vienna (AT) Awards: Birgit Jürgenssen Award; Organizers Award at the International Video Festival Bochum for just a meaning that you attribute to it. http://www.bernadetteanzengruber.com/

Nina Frgic
La Plage

Mein Ohr trank keine hundert Worte noch
Von diesen Lippen, doch es kennt den Ton.

—William Shakespeare, Romeo und Julia.

In a performance about voices and knowledge Frgic explores the validity and marginalisation of spoken words in social space and the society built on (self)censure. The title is the expressive extension from the word Bitch, which is sometimes written in feminist writing discourse as La Bitch, spoken exactly as a Beach – a landform along the shoreline of an ocean, sea, lake, or river. Instead of La Bitch the title is La Plage meaning on the Beach.

Spoken Languages: German, Spanish, Polish, French, Croatian, Turkish, English

Authors: Simone Weil, Virginia Woolf, Audre Lorde, Chris Kraus, Donna Haraway, Germaine Greer, Annie Le Brun, Mary Shelley

Nina Frgic, geboren 1980 in Zagreb, Kroatien. Lebt und arbeitet in Wien, Österreich.

Marissa Lobo
A lecture performance showing three video performances, and a discussion.

Fuck your white supremacy celebrated sexuality.
Safer sex? Fuck Europe, here I am to stay, Super puta Praderstern.
Iron mask- White torture.

The three video performances are an intervention on colonial desire and violence, otherness, sexuality, racialised bodies, contra aesthetics, migrant-precarious bodies, migrant identity, sex work, society’s double morals, the regime of Western body politics and white supremacy.

Marissa Tarsse Guimaraes Lôbo Obczernitzki, geboren in Brasilien, is an black activist and a member of the autonomous organization for women migrants, maiz, in Linz. She studies Post-Conceptual Art Practices at the Academy for Fine Arts in Vienna.
http://www.maiz.at

Sophia Süßmilch

Sophia Süßmilch is, as almost always and especially these days, gonna make some huge announcement. She will not stop until the end.

Süßmilch arbeitet in und mit allen Medien und genreübergreifend. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Köperkonstruktionen und -politiken, dem Kunstmarkt, dem Universellen in der Kunst auseinander. Sie hat ein Faible für alles Absurde, also eigentlich ja dann Alles.

Ihre Arbeiten pendeln zwischen ironischer Distanz und aggressiver Nähe, dabei ist Humor als eskapistisches Stilmittel ihr Lieblingstrick um dem ganzen Fragestellen und Antworten geben, Meinungen haben, Aussagen treffen etc. pp. irgendwie zu entgehen.

Dillettanttismus wird groß geschrieben, überhaupt alle – ismen, und weiter alles verschreddert, was leicht fällt und Spaß macht; das Nebenprodukt dessen nennen SIE Kunst.

Sophia Süßmilch wurde im letzten Jahrtausend in Dachau, Deutschland geboren und stirbt in diesem. Wo, weiß sie noch nicht. Lebt und arbeitet in Wien, Österreich. www.flachware.de/sophia-suessmilch/

Verena Dürr
MASENGHINI

“Mein Herzschlagen begann in der ersten Woche nach meiner Geburt und endet spätestens in meinem 110ten Lebensjahr.”

Sie hätte sich die Welt anders vorgestellt, als sie sie zum ersten Mal sah. Also schloss das frischgeborene Wesen die Augen und streckte seine Extremitäten nach seiner Umgebung aus. Das Begriffene war nicht weniger irritierend. Doch der hungrige Körper wußte nichts anderes mit sich anzufangen, als sich all die empfangenen Signale mit einer unersättlichen Neugier einzuverleiben, um sich letztendlich voll rotierender Widersprüche als Teil dieser Welt neu zu erfinden – als eine Art Golem zwischenmenschlicher Tendenzen, der sich durch imaginative Stromstöße mit Handlungsmustern aufladen ließ – MASENGHINI – alles davor und danach darf unrezipiert aufgehen in dem, was jetzt da oder mehr ist. Für MASENGHINI ist ein Gefühl von Ohnmacht charakteristisch, sowie ein Hang zum dekadenten Symbolgebrauch und die Flucht in ästhetische Gegenwelten.

Zeit seines Lebens arbeitet MASENGHINI an einem Traumfrequenzfänger – die Pläne und Aufzeichnungen sind derzeit unauffindbar.
Herausgegeben in der Warschauer Zeitschrift “Chimera” (Datum unbekannt)

Verena Dürr, geboren 1982 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien, Österreich. www.soundcloud.com/masenghini

KLITCLIQUE

Die Rapperinnen der KLITCLIQUE, MC Zystitis und MC Kolpitis formierten sich um 2004, nachdem gemeinsam Graffiti gemalt und einseitig sexistischer Rap konsumiert wurde. Sie absolvierten ein paar unbeliebte Auftritte bei sog. FreeStyleRap Battles und HipHop Parties, deren Juroren und Besucher 97% männlich sind. Aber dank wiederholten schüchternen Einladungen der femistischen/queer Szene kann die KLITCLIQUE mit Freude verkünden, nicht mehr nur Feinde zu haben.

Während der Arbeit an ihren Karrieren als junge bildende Künstlerinnen gewinnen Machtstrukturen, Mechanismen und Menschen der Kunstwelt an Bedeutung als Beschimpfungszielscheibe, daher werden sie manchmal als “kritisch” bezeichnet. KLITCLIQUE Performances finden in unperiodischen Abständen in Gürtellokalen, Kellern, der Strasse, und am Kunstmarkt statt.

Warning: Explicit Language

Die KlitClique benutzt Sprache und Props in ihren Performances als Reaktion auf ein Umfeld, das weibliche Sexualität noch immer ignoriert, kontrollieren will und nicht zuletzt irritierend findet. http://klitclique.wordpress.com

Heidemarie Pyringer
Antragstelle zur Bestätigung möglicher Diskriminierungsfaktoren

According to Abraham Maslow´s hierarchy of needs we all have the same basic needs: physiological (nourishment), safety, a community (love/belonging), esteem (respect) and self-actualization. But, the opportunity to fulfil your needs depends on the level of discrimination you are exposed to. Gender, race, class, nationality, ethnicity, ability, sexual orientation, culture, health, age, property and geographic locality determine the level and your personal probability of discrimination. Who has never experienced the feeling of not belonging? In certain situations, when removed from our usual environment, we might feel like extraterrestrials. Or perhaps it seems like it is the others who act as extraterrestrials.

Heidemarie Pyringer, geboren 1979 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien, Österreich.

Salvatore Viviano
Needs you.

At the age of 18 Viviano decided to leave his home country. His love for soft cheese brought him to Paris, where he remained for a long time. In 2009, he moved to Vienna, where he made new friends. He makes fun out of fun. He prefers to play with pop ignorance rather than pop culture: “It’s more fascinating.” (interview, The New Contemporary)

Salvatore Viviano, geboren 1980 in Palermo, Italien. Lebt und arbeitet in Wien, Österreich. http://www.salvatoreviviano.com/

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