VBKÖ – Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs

DIE VIELEN ARCHIVE!

102 Jahre nach ihrer Gründung eröffnet die VBKÖ das Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken. Mit dem neuen Sekretariat soll eine kritische Auseinandersetzung und Aufarbeitung der eigenen Vereinsgeschichte strukturell verankert werden. Dabei werden insbesondere die Rolle der VBKÖ während der Zeit des Austrofaschismus und Nationalsozialismus sowie ihre klassenspezifischen und kolonialen Verstrickungen thematisiert.

Das Sekretariat stellt Verbindungen zwischen den Projekten, Recherchen und Diskussionen unterschiedlicher Autor_innen und Formate her, um eine kontinuierliche, multiperspektivische und kollektive Geschichtsarbeit einzurichten. Die Strukturen und Methoden des Sekretariats sollen es ermöglichen, historische Narrationen immer wieder neu zu untersuchen, und einen Raum schaffen, in dem Geschichtsarbeit gelernt und verlernt werden kann. Dazu sollen insbesondere dekolonialisierende und feministische Perspektiven eingebunden und Debatten öffentlich gemacht werden.

Während der WIENWOCHE organisiert das Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken sein erstes Programm DIE VIELEN ARCHIVE!, das mit einer Festveranstaltung mit Musik aus dem Open Music Archive eröffnet wird. Mit u.a. der laufenden Ausstellung The Brilliant and The Dark – Frauen und Archive, Kollaboration und Reenactment, Kapital und Copyleft von Eileen Simpson & Ben White, einer Diskussionsveranstaltung, einem Workshop und einem Filmabend werden feministische Archivpolitiken aus den sich überschneidenden Bereichen Kunst, Wissenschaft und Aktivismus vorgestellt und diskutiert.

Sa, 22.9., 20.00: Eröffnung des Sekretariats für Geister, Archivpolitiken und Lücken und dem ersten Programm DIE VIELEN ARCHIVE!, mit anschließendem Fest und Musik aus dem Open Music Archive

So, 23.9., 18.00: Filmabend
Hito Steyerl: Journal No. 1 – An Artist Impression (AT/DE/2007)

Journal No. 1 lautete der Titel der ersten bosnischen Filmmonatsschau aus dem Jahr 1947, die um 1993 während des Krieges zerstört wurde. “Hito Steyerl setzt dort ein, wo das dokumentarische Bild fehlt, ohne jemals auf eine komplette Rekonstruktion zu zielen: Das multiethnische Jugoslawien bleibt historisch wie filmhistorisch ein Fragment, ein Land zwischen den Bildern.” (Bert Rebhandl)

Mi, 26.9., 18.00: Archive Räume Geschichten Zukünftiges
Vorträge mit anschließender Diskussionsrunde zu Praxen, Recherchen und Archivpolitiken in der Frauen- und Lesbengeschichte und der Kunst mit Joana Coppi (Humboldt Universität Berlin), Li Gerhalter (Forschungsplattform Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte/Sammlung Frauennachlässe, Universität Wien), Margit Hauser (STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung; i.d.a. – Dachverband der deutschsprachigen Frauen/Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen), Manuela Zechner (future archive, Care)

So, 7.10., 11.00–18.00: Workshop Bring In Take Out Living Archive
Workshop zu feministischen archivarischen Methoden von dem feministischen Kollektiv Red Min(e)d
ab 18.00: Abschlussfest “Feminist Happy Hour”

Do, 11.10., 19.00: Ausstellungseröffnung Bring In Take Out Living Archive
von Red Min(e)d

Konzept und Organisation: Nina Höchtl und Julia Wieger
Technische Unterstützung: KuKuMA – Netzwerk für Kunst-, Kultur- und Medien Alternativen

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