YESTERDAY’S TOMORROW IS TODAY
Ausstellung
Eröffnung: 21.2.2019, 18-21h
Vernissage: 7.3.2019, 18-21h
Ausstellungsdauer: 22.02.2919 – 06.03.2019
Öffnungszeiten: Do/Fr/Sa 17-19h
FANNI FUTTERKNECHT (AT)
FERNANDO MESQUITA (PT/AT)
INES HOCHGERNER (AT)
石井 潤一郎 JUN’ICHIRO ISHII (JP/FR)
石黒 健一 KENICHI ISHIGURO (JP)
LIA KARL (AT)
梶原 瑞生梶 MIZUKI KAJIHARA (JP)
東野 雄樹 YUKI HIGASHINO (JP/AT)
Yesterday / Today / Tomorrow ist eine zweiteilige Ausstellungsreihe die von acht, in Kyoto und Wien lebenden, KünstlerInnen gestaltet wird. Gezeigt werden verschiedene Ansätze der zeitgenössischen Kunstproduktion, von konzeptionellen Installationen bis hin zu performativen Arbeiten. Augenmerk liegt dabei auf einem aktiven Dialog zwischen den KünstlerInnen unterschiedlicher Herkunft. Es ist dabei auch kein Zufall, dass sich 2019 zeitgleich dazu die diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Japan zum 150sten Mal jähren. Der erste Teil, Yesterday’s Tomorrow Is Today, findet in der Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreich (VBKÖ) in Wien statt. Der zweite Teil mit dem Titel Today is Yesterday’s Tomorrow wird im August im Projektraum HIGURE 17-15 cas in Tokio gezeigt. Der Fokus beider Titel liegt dabei auf einem spezifischen Moment, dem abstrakten Heute, das durch die Zeit gleitet und von uns Menschen kategorisiert und zwischen Gestern und Morgen platziert wurde. Wenn wir es näher betrachten leitet es uns zum Jetzt. Obwohl diese Worte auf einzelne Momente hinweisen und ständig ihre Positionen verschieben, schaffen sie dabei eigentümliche Zwischenräume in unserem Verständnis von Zeitlichkeit. Die Pause zwischen zwei Noten in einem Musikstück ist ein solcher Zwischenraum, oder als visuelle Umsetzung könnten die weißen Flächen zwischen Linien auf einem Blatt Papier erwähnt werden.
Yesterday / Today / Tomorrow ist eine zweiteilige Ausstellungsreihe die von acht, in Kyoto und Wien lebenden, KünstlerInnen gestaltet wird. Gezeigt werden verschiedene Ansätze der zeitgenössischen Kunstproduktion, von konzeptionellen Installationen bis hin zu performativen Arbeiten. Augenmerk liegt dabei auf einem aktiven Dialog zwischen den KünstlerInnen unterschiedlicher Herkunft. Es ist dabei auch kein Zufall, dass sich 2019 zeitgleich dazu die diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Japan zum 150sten Mal jähren. Der erste Teil, Yesterday’s Tomorrow Is Today, findet in der Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreich (VBKÖ) in Wien statt. Der zweite Teil mit dem Titel Today is Yesterday’s Tomorrow wird im August im Projektraum HIGURE 17-15 cas in Tokio gezeigt. Der Fokus beider Titel liegt dabei auf einem spezifischen Moment, dem abstrakten Heute, das durch die Zeit gleitet und von uns Menschen kategorisiert und zwischen Gestern und Morgen platziert wurde. Wenn wir es näher betrachten leitet es uns zum Jetzt. Obwohl diese Worte auf einzelne Momente hinweisen und ständig ihre Positionen verschieben, schaffen sie dabei eigentümliche Zwischenräume in unserem Verständnis von Zeitlichkeit. Die Pause zwischen zwei Noten in einem Musikstück ist ein solcher Zwischenraum, oder als visuelle Umsetzung könnten die weißen Flächen zwischen Linien auf einem Blatt Papier erwähnt werden.
Im Japanischen wie auch in anderen ostasiatischen Sprachen existiert ein Wort für solch ein zeitliches oder räumliches Intervall: Ma.
Ma ist ein Konzept, es erfasst das komplexe Zusammenspiel diverser Faktoren die diese Zwischenräume schaffen. Das chinesische Zeichen oder Kanji für Ma 間 besteht aus (門), das ein Tor oder einen Eingang darstellt, und (日), das Sonne oder Tag bedeutet. Es erinnert an Szenen einer untergehenden Sonne, die durch ein Tor betrachtet wird oder an Sonnenlicht, das durch eine Tür leuchtet. Dabei scheint das Zeit-Raum-Kontinuum perfekt in ein Zeichen zusammengefasst zu sein. Hier wird die Welt im strukturellen Sinn als Beziehung zwischen den Dingen verstanden. Es sind Hinweise auf den Ort und den Zustand indem sie sich befinden, sowie auf ihre Begegnungen in Zeit und Raum zu erkennen. Diese Tendenz macht diese Sprachen von Natur aus ästhetisch. Jedes Wort scheint zu einem komponierten Bild zu werden. In der analytischen Tradition der westlichen Denkweisen, die ihre Weltsicht dominiert, existiert kaum ein Konzept, das ein solches Bewusstsein des Dazwischen, der Fluidität von Form und Zeit und der Intensivierung der Wahrnehmung durch die Verdichtung komplexer Bilder zu einem einzigen Element beschreibt.
Der Ausgangspunkt dieser selbstorganisierten Gruppenausstellung, initiiert von den beiden KünstlerInnenkollektiven See you next Thursday und C13, war die Suche nach solchen Zwischenräumen und den möglichen künstlerischen Ausdrucksformen um sie darzustellen. Manche der ausgestellten Werke sind bewusste Versuche einer solchen Darstellung, andere wurden aus einer inhärenten Affinität zu dieser Suche ausgewählt. Ein selbstorganisiertes Projekt muss unter einem klaren und einheitlichen Konzept bearbeitet werden, um eine einzigartige Konzentration von Zeit und Energie an einem Ort erzeugen zu können, an dem die Interessen der Teilnehmer diskutiert, definiert und geklärt werden.
Der Inhalt der Präsentation entstand organisch durch den Austausch der Teilnehmenden und die Möglichkeit sich gegenseitig zuzuhören. Es ist eine Anerkennung der Interaktion, die darauf abzielt, einen nachhaltigen Kompromiss auszuhandeln, um nicht als Einheit sondern als Vielfalt nebeneinander zu existieren. In dieser Ausstellung geht es nicht um Ma an sich, sie ist eine Konsequenz möglicher Beziehungen/Reaktionen, ausgelöst durch die Verbindungen beider Gruppen, den KünstlerInnen und dem, was anderen, undefinierten AkteurInnen innewohnt. Bei näherer Betrachtung sehen wir das Potenzial der Anknüpfung, die eine Fortsetzung erahnen lässt. Es ist die kleinste Instanz eines Jetzt, extrahiert aus der Zeit, ähnlich einem Sandkorn einer Sanduhr, das irgendwie vorübergehend in dieser Show fixiert wurde.
Concept: Jun’ichiro Ishii and Lia Karl
Co-Curation: Shaoan Huang
Organization: 梶原 瑞生 Mizuki Kajihara, VBKÖ and See you next Thursday
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