VBKÖ – Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs

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THERE ARE SOME THINGS WE NEED TO TALK ABOUT: A Series Of Artists’ Talks On Shared Necessities

THERE ARE SOME THINGS WE NEED TO TALK ABOUT

Eine Reihe von Künstlerinnengesprächen über geteilte Notwendigkeiten.
Konzept und Organisation: Katrin Hornek und Johanna Tinzl

Katrin Hornek und Johanna Tinzl laden vier Künstlerinnen dazu ein, mit einer Partnerin ihrer Wahl je einen Gesprächsabend in der VBKÖ zu gestalten. Es soll gemeinsam über künstlerische/s Arbeiten, Fragen zur Kollektivität und unterstützende Netzwerke nachgedacht werden. Ganz im Geiste des Jahresthemas der VBKÖ – IN FREUNDSCHAFT ORGANISIEREN! – bietet das dialogische Format Raum, um über Vertrautheiten, Mut und Panik zu sprechen und zu reflektieren, was wir teilen können, wollen und müssen.

Ausgangspunkt jedes Abends ist ein von den Gesprächspartnerinnen vorgeschlagener Satz, der den Abend textlich manifestiert und gleichzeitig die einzelnen Veranstaltungen miteinander verbindet. Die Sätze werden in der surrealistisch-spielerischen Manier eines Cadavre Exquis generiert, bei der jedes Sprecherinnen-Duo ihren Satz mit dem letzen Wort des vorangehenden Satzes beginnt, der ihnen in seiner Gesamtheit allerdings verborgen bleibt. So wird im Laufe der fünf Veranstaltungen eine gemeinsam geschriebene Geschichte entstehen, die die Diskussionen der Abende verbindet.

Räumlich wird die Gesprächsreihe durch eine mobile Displaystruktur gerahmt, die von Katrin Hornek und Johanna Tinzl für die Veranstaltung entworfen wurde. Die Gespräche und der gemeinsam geschriebene Text werden in einer Broschüre dokumentiert, die Teil des Archivs der VBKÖ sein wird.

MARION PORTEN calls JAMIKA AJALON: 18. Juni 2014
DENIZ SÖZEN calls BRIGITTE KOVACS: 25. Juni 2014
RICARDA DENZER calls SUSANNE SCHUDA: 22. Oktober 2014
ANNA HOFBAUER calls FERDINAND SCHMATZ: 17. Dezember 2014

Vorgespräche:
JULIA WIEGER (VBKÖ) calls KATRIN HORNEK
KATRIN HORNEK calls JOHANNA TINZL
mit Dank an im_flieger!

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Mittwoch 17. Dezember 2014, 20:00
ANNA HOFBAUER calls FERDINAND SCHMATZ

Titel: Ohne Abstand und ohne Kontakt, falls sich was aufdrängt, in Kombination:

Text: Ein Gespräch zwischen Anna und Ferdinand, zwischen Trümmern und Quellen, Rider und Echo, Gehäuse und Babel,n, Schildkröte, Kranich und Wolke, Uhr und nicht zuletzt zwischen Verdrängung und Durchleuchtung. Die Anzahl der Aufzählung ist eine Schätzung im Positionierungsalltag des Dichters. Verdrängung ist ein unreiner Reim, aber das Motiv der Verdrängung im Positionierungsalltag der Bildhauerin hat beiden gestern Spaß gemacht.
Wiederholung ist im Olivenhain nochmal so schön.
Repetition in the olive grove is beautiful once again.
// ob richtigkeit der englischen übersetzung hole ich noch meinung ein wenn wir uns einig sind

Anna Hofbauer (*1981) lebt in Wien und Beijing. Anna Hofbauers Arbeit an der Skulptur sucht sich in sachdienlichen Überlieferungen der Menschheit und findet Ausdruck im Angesicht ihrer subjektiven Materialauswahl aus den Mitteln der Bildhauerei und Fotografie und ihrer Bearbeitung. In ihren Diaserien zeigt Anna Hofbauer Herstellungsprozesse, Standorte und Bedeutungsänderungen skulpturaler Objekte und von Skulptur im öffentlichem Raum. Seit 2010 betreibt sie gemeinsam mit Bianca Regl den nichtkommerziellen Ausstellungsraum BlackbridgeOffspace in Beijing. www.annahofbauer.com

Ferdinand Schmatz (*1953) lebt in Wien. Er schreibt Gedichte, Prosa, Essays und hat zahlreiche Preise (u.a. Georg-Trakl-Preis, H. C. Artmann-Preis, Ernst-Jandl-Preis) erhalten. Ferdinand Schmatz ist Leiter des Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Das Gespräch findet in der Ausstellung »FACING FRIENDSHIP meet at work« von Carola Dertnig und Andrea Salzmann statt.

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Mittwoch 22. Oktober, 19:00
RICARDA DENZER calls SUSANNE SCHUDA

Ich habe ein Interview gehört, von ____ mit ____ und ____. Das Interview fand anlässlich der Publikation des gemeinsamen Buches “____” der beiden Frauen statt.
Die Familien der beiden waren vor 30 Jahren sehr eng befreundet gewesen. ____ war 13 Jahre alt, als ihre Schwester und zwei andere den Vater von ____ ermordeten.
30 Jahre später, schrieb die jüngere Schwester von ____ einen Brief an die Tochter des ____
Beide Frauen hatten in all den Jahren die selbe Erfahrung des Schweigens in ihren Familien gemacht. Aus unterschiedlichen Gründen konnte über das Geschehene, was auch einen einschneidender Punkt in der Geschichte von ____ war, nie gesprochen werden.
Als die beiden miteinander in neuerlichen Kontakt traten blieb es lange unklar ob ihnen ein kontinuierlicher Austausch möglich sein wird, wodurch ihre Kommunikation lange fragil blieb.
Der Grund dafür, dass sie den Austausch ihrer Briefe fortsetzen konnten war die Tonart in der sie schrieben. “Form ist heilsam” sagte sie.
Ich empfand das als bemerkenswert.

Ricarda Denzer (*1967) ist eine in Wien lebende bildende Künstlerin. In ihren Filmen, Hörstücken, Zeichnungen, Fotografien und Installationen verwendet sie ein filmisches Denken und performative Aspekte die zu unterschiedlichen Formen von Erzählungen führen. Dabei setzt sie sich mit Transformations- und Übersetzungsprozessen im kulturellen und gesellschaftlichen Feld und deren Auswirkung auf die Gegenwart auseinander. Sprache, insbesondere das gesprochene Wort, das Hören und Sound sind zentral in ihrer Arbeit.

Susanne Schuda (*1970) arbeitet in den Bereichen, Text, Video, Collage, Installation, Web, Kunst im öffentlichen Raum, Performance. “In meiner Arbeit beschäftige ich mich vorrangig mit der Verfaßtheit des Individuums innerhalb der Gesellschaft und mit einer konstruierten Realität. Übertreibung, Zuspitzung, Neukonstruktion von Bekanntem und Deformierung des Gewohnten lassen die Mechanismen spürbar werden, denen das Individuum ausgesetzt ist.” http://www.susanneschuda.net

Das Gespräch findet in der Ausstellung »A Dinner-Party« statt.

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Mittwoch 25. Juni 2014, 19:00
DENIZ SÖZEN calls BRIGITTE KOVACS

Long distance friendship (Paris-Graz)

Die bereits als kleine Freundinnen gemeinsam in Erscheinung getretenen Künstlerinnen Deniz Sözen und Brigitte Kovacs, haben sich als Versuchsanordnung im Rahmen der Gesprächsreihe über mehrere Wochen hinweg jeweils ein „Bild der Woche“ zugesandt. Es ging darum zu erproben, auf welche Weise sich aktuelle Lebenswirklichkeiten trotz geographischer Distanz und jenseits schnelllebiger postings auf facebook (mit)teilen lassen. Durch die Überschreibung der erhaltenen Bilder entwickelte sich ein Gespräch auf visueller Ebene, das in der VBKÖ öffentlich weitergeführt werden soll.

Anhand eines Gesprächs über ausgewählte Arbeiten der beiden Künstlerinnen sollen Fragen zu den Bedingungen zeitgenössischer Kunstproduktion, der Notwendigkeit von Netzwerken, und berufsbedingtem Nomadentum zur Diskussion gestellt werden.

Deniz Sözen (*1981) ist gebürtige Wienerin mit multiplen Migrations(hinter)gründen. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien (2000-05) und am Goldsmiths College in London (2007-09, AHRC Stipendium). Neben ihrer freischaffend künstlerischen Tätigkeit, arbeitete als Lehrbeauftragte am Institut für zeit-basierte Medien an der Kunstuniversität in Linz (2009-11), als Kunstvermittlerin (Secession Wien, documenta12 Kassel, Museum Rietberg Zürich) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institute for Art Education an der Zürcher Hochschule der Künste (2011-12). Nach einem selbstorganisierten Rechercheaufenthalt in Istanbul, verbrachte Deniz als MAK Schindler- Stipendiatin sechs Monate in Los Angeles (2013/14). Im Frühjahr 2014 folgt eine Residency in der Cité des Arts in Paris. Verschiedene Ausstellungs- und Festivalbeteiligungen im In- und Ausland. (www.denizsoezen.net)

Brigitte Kovacs studierte von 1999 bis 2006 Bildnerische Erziehung an der Akademie der bildenden Künste und Germanistik an der Universität Wien sowie Bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien und am Royal College of Art in Stockholm/Schweden. Nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten in New York/USA (Internship an der Dia Art Foundation) und Galway/Irland (Lektorin an der National University of Irland) arbeitet sie seit 2010 als Universitätsassistentin am Institut für Zeitgenössische Kunst an der TU Graz. Neben ihrer universitären Tätigkeit ist Brigitte Kovacs als bildende Künstlerin mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland aktiv. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt an der Schnittstelle von Text, Performancekunst, Fotografie sowie Kunst im öffentlichen Raum.

Das Gespräch findet in der Ausstellung »Cc« von Toni Schmale und Wally Salner statt.

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Mittwoch 18. Juni 2014, 19:00
MARION PORTEN calls JAMIKA AJALON

READY TO RUMBLE?

An encounter in gloves. After Jamika Ajalon and Marion Porten began their work on Harriet Tubman, Ajalon asked Porten if she would re-enact the famous poster of Jean-Michel Basquiat and Andy Warhol together with her. They video recorded the photo shootings and rehearsals.
Jamika Ajalon: “I wanted to experiment with replicating the series of posters that announced their exhibition together, just because I always have. It has something to do with the fact that I felt as if Basquiat could have been a big brother. I identify with his work and the codes within his work. Also, I guess I was always attracted to that relationship, which somehow verged on queer … but there was a dissonance also there … something fabricated … something evidently unreal.”
The posters already exist. Now a video is in progress. The idea is to collaborate in the style Basquiat and Warhol did. One started the painting and the other one painted over it.

Marion Porten
I grew up in the FRG and after ’89 I left the Western part of Germany to study sculpture and film in cities in the former GDR. Since then, I lived and worked in several places like Banff, Budapest, Bucharest, Columbus, Kiev, Leipzig, New York, Paris, Usti Nad Labem, Vienna and Zagreb. Since 2006 I am teaching at Academy of Fine Arts in Vienna. In 2008, together with my ex-wife, I became a parent of our daughter.

In my videos, installations and drawings, I analyze socially prescribed roles focusing on questions of gender, homophobia and racism. Doing so, an important question is how I can actively work against racism and becoming an ally … rather than getting stuck in a self-centered search of a “critical white” position? I keep my processes of learning and my dialogs visible to the outside, what leads to collaborations with other artists.
www.marionporten.com

Jamika Ajalon
A disciple of the creative, Jamika is an inter-disciplinary artist who works with different media independently, but also in multiple fusions – incorporating written and spoken text, sound/music, and visuals. A nomad, Jamika grew up in the USA, but has lived for years in various European countries, including England, Germany (for short periods in Berlin) and now France. She has also travelled within Africa, where she has met and collaborated with artists and academics who challenge ‘frontiers’ and are planting seeds. Jamika has performed, recorded, published and exhibited her work in various cities including: Vienna, London, Berlin, Senegal, Kampala, and Paris.
www.jamikaajalon.tumblr.com

Ein Abend in englischer Sprache. Das Gespräch findet in der Ausstellung »Cc« von Toni Schmale und Wally Salner statt.

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